Aus den Wirtschaftsräumen Konz und Saarburg direkt zur Autobahn

Das Zwei-Brücken-Modell in der ministeriellen Prüfung

Seit 2010 wird im Gremium SPD-Gemeindeverband Konz über die Alternative zum nicht realisierbaren Moselaufstieg (Westumfahrung Trier) beraten.

Jetzt hat das rheinland-pfälzische Ministerium für Inneres, Sport und Infrastruktur den Vorschlag des SPD-GemV Konz zur weitergehenden Prüfung angenommen und wird die verkehrliche Wirkung des Modells auf der Grundlage einer bestehenden Verkehrsuntersuchung Raum Trier-Luxemburg von 2008 und deren Fortschreibung durch die zuständige Abteilung in Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Mobilität
(LBM) näher untersuchen lassen.

Adenauerbrücke Trier

Konrad-Adenauer-Brücke über die Mosel in Trier-Süd
Foto: Cobatfor

18 km flussaufwärts: Moselbrücke Wellen(D) – Grevenmacher(L)
Auch in Luxemburg wird das Erfordernis einer weiteren Moselbrücke zwischen Trier und Grevenmacher als dringend eingestuft. Im Verdichtungsraum Obermosel hat sich der grenzüberschreitende Straßenverkehr fast explosionsartig gesteigert. Das Zweibrückenmodell könnte das Problem sowohl ökologisch als auch ökonomisch vertretbar lösen.
Die Grundbedingung: deutsch-luxemburgische Zusammenarbeit.
Foto: E.Sommer

Das als Grobskizze erstellte „Zwei-Brücken-Modell“ zur direkten Anbindung des Konz-Saarburger Wirtschaftsraumes mit Einbeziehung des B 51-Verkehrs aus dem nördlichen Saarland und des Verkehrs B51 aus Richtung Trier zur B 419 in den Raum Obermosel/Luxemburg wäre bei Realisierung nicht nur die direkte Anbindung an die Autobahn A1/A64 im Interesse der hiesigen Wirtschaft, sondern auch die Auflösung des täglichen Pendlerverkehrsstaues beiderseits der Mosel von Konz bis Grevenmacher. Dramatische Verkehrsentlastungen der Gemeinden auf deutscher wie auch auf luxemburgischer Seite lägen auf der Hand. Dass dieser Lösungsvorschlag gleichzeitig auch eine Ausdünnung der Verkehrsbelastungen zwischen Trier und der deutsch-luxemburgischen Grenze nördlich der Mosel zur Folge hätte, wird bei Analyse der Verkehrsflüsse deutlich.

Über zwei Brücken und einen Tunnel direkt zur Autobahn A1/A64  

Die Ergebnisse der angestoßenen Untersuchungen münden in eine Machbarkeitsstudie unter Berücksichtigung der naturschutz- und lärmschutzfachlichen Randbedingungen, der Baukostenermittlung und Abstimmungen mit Luxemburg und dem Bund.

Das Kernstück des Modells ist eine auch seitens Luxemburg als dringend notwendig erkannte  weitere Moselüberquerung zwischen Trier (Adenauerbrücke und Wellen(D) / Grevenmacher(L).
Der vom SPD-GemV Konz vorgeschlagene Brückenstandort von der B 419 zwischen Wasserliesch und Oberbillig zu der nördlich der Moselseite verlaufenden B 49 zwischen Löwener Mühle und Wasserbilligerbrück wäre nahezu ideal für den gesamten individuellen Grenzverkehr. Auch für den ÖPNV-Straße böte die Trasse die Ideallinie zur Autobahn A1(L).

Umgehung Wasserbilligerbrück

Der Langsurer Ortsteil Wasserbilligerbrück würde, wie es das Modell vorsieht, durch einen ca. 560 m langen Straßentunnel umfahren. Im weiteren Verlauf führt die Modelllinie von der B 418 vor Langsur über eine weitere neu zu errichtende Brücke über die Sauer. Die weitere Führung könnte die bestehende luxemburgische Nationalstraße 10  (N 10) außerhalb der luxemburgischen Kommune Wasserbillig nutzen und nach ca. 500 m direkt die vorhandene Autobahnauffahrt CR 141b zur luxemburgischen A 1 im Bereich des früheren Grenzüberganges Wasserbillig und dem dortigen Park- und Tankstellenareal erreichen.

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat anlässlich einer Wahlveranstaltung in Wasserbillig am 18.Oktober auf die auch im deutsch-luxemburgischen Grenzraum hochinteressante Frage der LSAP-Moderatorin die Frage, ob denn nun der Moselaufstieg realisiert werde, ohne wenn und aber verneint. Auf die Frage, wie denn das grenzüberschreitende Verkehrsproblem aus rheinland-pfälzischer Sicht zu lösen sei, wies die Ministerpräsidentin auf das derzeit beim rheinland-pfälzischen Infrastrukturministerium in der Prüfung befindliche Zwei-Brücken-Modell hin.

Sollte sich aus Sicht der Fachgremien die Machbarkeit erweisen, werde man seitens der rheinland-pfälzischen Landesregierung die zuständigen luxemburgischen Behörden über das Projekt informieren und im Falle der dortigen möglichen Mitwirkung am grenzüberschreitenden Projekt die Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan  veranlassen.

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